Mae rhywbeth bach yn poeni pawb, meddan nhw!

Während StudentInnen D. und M. noch in Großbritannien verweilen, ziehen wir jetzt schon in der heimischen Hansestadt unseren ganz persönlichen Schlußstrich unter ein zehrendes halbes Jahr an der University of Wales, College of Cardiff. Über den Studienablauf in GB wißt ihr jetzt schon genug. Um sich über das Leben ein Urteil anmaßen zu können, braucht es natürlich länger als eine Woche, so daß unser Artikel auch bis jetzt Zeit zum Reifen und 14 Tage deutsches Bier brauchte.

Also: Angefangen hat’s bei uns recht positiv mit einer Exkursion, was uns sehr gelegen kam, da wir nämlich zu Anfang auch noch keine Unterkunft hatten. Nach Cornwall ging’s. Schön dort, und wann hat man schon mal die Gelegenheit, auf der Moho zu stehen. Natürlich gibt es bei uns keine Moho, aber trotzdem fühlten wir uns gleich sehr heimisch, denn es läuft wie bei uns. Die Masse steht gelangweilt vorm Aufschluß herum und ärgert sich über die zwei Kommilitonen, die immer noch wissen wollen, ob die partial melt textures die gabbroic veins beeinflussen oder umgekehrt. Abends trinkt man dann, genau wie bei uns. Jedoch nicht im Quartier mit der Kiste unterm Hintern, sondern geschlossen mit 50 Studies+Prof in gemütlicher Runde im örtlichen Pub. Dort geht es jetzt hoch her (Schulzeit läßt grüßen). Trinksprüche, -lieder und -spiele. Ganz amüsant. Schade nur, daß das Bier lauwarm ist und wir kein Wort verstanden haben. Zurück in Cardiff ging es dann erst mal so weiter. Auch hier spielte sich der Hauptteil des studentischen Miteinanders im Pub ab, wobei die von Studentin D. erwähnte Societies wirklich eine große Rolle spielen. Selbstredend sind wir in die Geological- and Mining-Society eingetreten. Zahlreiche Aktivitäten, wie Pub Crawl, Beer and Skittles, Wine and Cheese werden von dieser organisiert.

Wenn wir jedoch nicht trinken mußten, versuchten wir, die walische Kultur und Sprache zu erfassen. Eine Sprache, die rein gar nichts mit dem englischen zu tun hat; dafür sind wir jetzt wahrscheinlich die ersten Hamburger Geologen, die wissen wie man LLandovery richtig ausspricht (LL = "Produced by placing the tongue to pronounced L, then emiting breath without voice" collins gem Welsh Dictionary 1992). Große Sprache!

Allerdings kann man in Cardiff (Hauptstadt von Wales) wenig damit anfangen. In Nord-Wales jedoch wurden wir davon überrascht, daß sich fußballspielende Kinder walisische Schimpfwörter an den Kopf warfen und die Kassiererin im Supermarkt pedwar punt chwech ar ugain verlangte.

Diesen Landstrich bereisten wir mit dem Kommilitonen T. aus M., der die Passion entwickelte, im Land der Schafe deren Überbleibsel aufzuklauben und damit unser Auto zu verpesten.

Desweiteren brachten uns unsere Streifzüge durch die britischen Kaledoniden noch nach Schottland, Irland und Teneriffa, so daß wir im zweiten Term (nach Weihnachten) nicht mehr zu jeder Vorlesung erschienen sind.

Genug der Geologie, wir besuchten auch noch unsere Kommilitonen D. und M. in der Hauptstadt unseres Nachbarlandes, wobei wir Studentin D. aufgrund von Kommunikationsschwierigkeiten zwischen ihr und Student M. nicht antrafen. Wir wollen allerdings weder Student M. noch Studentin D. die Schuld dafür geben. Es war auf jeden Fall schön. den Studenten M. einmal wieder zu sehen, auch wenn London ansonsten eher zum Platten- und Schuhe-Kaufen zu gebrauchen ist.

Wenn wir auf unseren halbjährigen Exkurs zurückblicken, so haben wir einen subjektiv eindeutigen, wenn auch objektiv eventuell nicht ganz stimmigen Eindruck von den Briten als solchen gewonnen. Man geht dort lockerer mit Vielem um, macht sich nicht um alles einen Kopf und ist dadurch etwas ausgelassener, lustiger, geselliger und sorgloser als bei uns. Das bedeutet allerdings auch, daß man die Bedeutung von Versprechungen in Englisch erst neu erfassen und sich auch mal einen Abend über ihr Sexualverhalten unterhalten muß; der Thermostat der Heizung ist das Fenster, den Wasserhahn brauchte man ein halbes Jahr nicht aufzudrehen (er tropfte und tropft wahrscheinlich immer noch (nicht)), und Bier gibt es nur in Dosen. Aber man kann sich dem schwer entziehen. Die Studenten B. und O. wurden vom britischen "Geist" in soweit korrumpiert, daß der militante Radfahrer B. einwilligte ein Auto zu mieten, um die Bierdosen besser durch das Land schaffen zu können. Na ja, Scheiße gibt es überall, man ist nur an seine eigene mehr gewöhnt.

Wo wir gerade einmal vom Bier reden, haben wir unser Gewissen dadurch gerettet, daß wir anfingen, selbst Bier zu brauen (40 Pints im wiederverwertbaren Eimer vermeiden 40 leere Aludosen!). Vielleicht die wichtigste Fähigkeit, die wir mit nach Hause bringen konnten.

Das Studieren war auch ganz sinnvoll, wir müssen allerdings gestehen, daß wir in dieser Richtung nicht allzuviel unternommen haben.

Wir glauben unsere Kiste ist jetzt alle.

Fazit: Die Steine sind die gleichen, das Bier ist schlechter.

lechyd da!

Burnt & Ole

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